News-Details

Drastische Einbußen für Krankenhäuser über den DRG-Katalog ab 2020

Etwa 15 Mrd. Euro an Pflegekosten werden ab 2020 nicht mehr über das DRG-System vergütet. Das G-DRG-System 2020 liegt am Ende dieser Woche zur Entscheidung bei den Selbstverwaltungspartnern.

Basierend auf dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) hat das InEK die Pflegekosten aus dem G-DRG-System herausgerechnet.

Anfang September hat das InEK den neuen Fallpauschalen-Katalog für 2020 – wie in den Jahren zuvor – zur Entscheidung vorgelegt.

Insgesamt wurden 15 Milliarden Euro an Pflegekosten aus dem DRG-System herausgerechnet. Das bedeutet, dass einzelne Fälle bis zu mehreren 10.000 Euro weniger Vergütung über das G-DRG-System ab 2020 erhalten werden.

Da Krankenhäuser die fehlende Vergütung für die Pflege erst mit den Kostenträgern verhandeln müssen, drohen hier Liquiditätsengpässe.

„Für die Medizinindustrie bedeutet dies eine vermutlich noch weiter reduzierte Investitionsbereitschaft der Krankenhäuser und stärkere Preisdiskussionen im Sachkostenbereich“, beurteilt Frau Dr. Habetha von Healthcare Heads die Situation.

Zusätzlich werden wohl 200 Millionen Euro durch zusätzliche Sachkostenabsenkungen im G-DRG-System (Krankenhausfinanzierungsgesetz aus 2016) den Krankenhäusern ab 2020 gänzlich nicht mehr zur Verfügung stehen.

Die Entscheidung über die Annahme des Fallpauschalen-Katalogs für 2020 soll an diesem Freitag (27.9.2019) von den Selbstverwaltungspartnern getroffen werden.

„Es bleibt spannend und abzuwarten, ob dies gelingt oder ob der Katalog für 2020 – wenn sich die Selbstverwaltungspartner nicht einigen – im Rahmen einer Ersatzvornahme durch das Bundesministerium genehmigt werden wird“, sagt Frau Dr. Habetha. „In jedem Fall bestehen derzeit große Unsicherheiten, wie sich diese Veränderungen durch das PpSG zusammen mit den anderen 17 aktuellen Gesundheitsgesetzen auf die finanzielle Situation der Krankenhäuser ab 2020 auswirken werden. Für die Krankenhäuser wird es vermutlich noch schwieriger als bisher. Wir glauben daher, dass in den nächsten Jahren mehr Krankenhäuser als bisher schließen müssen. Mindestens werden deutliche Veränderungen in den meisten Krankenhäusern notwendig sein. Unsere Empfehlung an die Industrie ist es zu prüfen, wie sie mit ihrem Portfolio Krankenhäuser in dieser schwierigen Zeit strategisch unterstützen kann.“

Phone: +49 431 800 147 0

E-Mail: info@healthcareheads.com