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Fallzahlrückgänge bis zu 79% bei planbaren Eingriffen im Rahmen der Corona-Krise

Der aktuelle WIdO Report bestätigt die erwarteten Fallzahlrückgänge durch u.a. politische Maßnahmen im Rahmen des Corona Lockdowns in deutschen Krankenhäusern.

Das wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat einen Bericht zur „Entwicklung der Krankenhausfallzahlen während des Corona Virus-Lockdowns“ veröffentlicht. Ziel des Reports ist es, die Fallzahl-Rückgänge im März und April 2020 stationär behandelter Patienten in Deutschland zu untersuchen und so gewünschte und unerwünschte Effekte der politischen Maßnahmen auf die medizinische Versorgung zu analysieren.

Im Ergebnis – der Report – seien deutliche Fallzahlrückgänge von 39 % verglichen zum Vorjahr zu verzeichnen. Der größte Rückgang war bei „Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems“ mit 65 % und einem Minus von 22.258 Fällen zu verzeichnen. Laut WIdO spiegeln die Ergebnisse die gewünschten Rückgänge der Behandlungsfälle bei planbaren und nicht dringlichen Eingriffen und Operationen durch die Politik wider.

Die stärksten Fallzahlrückgänge wurden bei Operationen bei Arthrose-bedingten Hüftersatz (79 %), bei Eingriffen zur Rekonstruktion an der Brust (76 %) und am Darm (70 %) verzeichnet. Das WIdO berichtet, dass dringliche und lebensbedrohliche Erkrankungen wie Oberschenkelhalsbrüche, akute Blinddarm Entzündungen oder Tumorentfernungen auch in der Lockdown Phase in meist konstanten Fallvolumina behandelt wurden. Allerdings zeigten sich laut Wido überraschend starke Rückgänge bei der Behandlung von Herzinfarkten (31 %) Schlaganfälle (18 %), sowie bei TiAs (37 %). Das WIdO vermutet, dass diese starken Rückgänge bei der Behandlung von Notfällen darauf hinweisen, dass Patientinnen und Patienten in der Phase des Lockdowns den Rettungsdienst – aus Angst vor einer Coronainfektion – nicht oder erst verspätet alarmiert haben.

Seit der 15. Kalenderwoche (6. sechster bis 10. April 2020) zeichnet sich bei den stationären Fallzahlen eine Trendwende ab und die Anzahl der stationären Behandlungsfälle steigt langsam wieder an.

 

„Die Corona-Krise hat uns in Deutschland zu Beginn einer Krankenhaus-Strukturreform erreicht“ sagt Sven Sauermann von Healthcare Heads. „Wir erwarten mit Spannung weitere Analysen und die mit diesen Daten geführten politischen Diskussionen. Die nächste Bundestagswahl steht vor der Tür. Wir erwarten hier, dass die Weichen für einige der großen Themen wie wohnortnahe fachärztliche und stationäre Versorgung als auch Investitionsfinanzierung neu gestellt werden. Auch das Thema Evidenznachweise für Medizinprodukte dürfte sich grundsätzlich weiter verschärfen.“

 

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung, den vollständigen Report finden Sie hier.

E-Mail: info@healthcareheads.com

Phone: +49 431 800 147 0