News-Details

InEK veröffentlicht IBR-Katalog 2021 für die Investitionsfinanzierung

Für die sachgerechte Kalkulation von Investitionen sehen wir die Notwendigkeit zu einer Nachbesserung in der IBR Methodik.

Das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) hat analog zu den Vorjahren den Katalog für die Investitionsbewertungsrelationen (IBR) am 6.7.2021 veröffentlicht. 

Grundsätzlich wird die Kalkulation der IBR nach der sogenannten „Einhaus-Methode“ durchgeführt. Wie die IBR in diesem Jahr kalkuliert wurden und ob es gegenüber den Vorjahren Änderungen gegeben hat, ist aktuell nicht nachvollziehbar, da der zugehörige Abschlussbericht noch nicht veröffentlicht ist.

Die Repräsentativität und Sachgerechtigkeit der „Einhaus-Methode“ bleiben für uns fraglich. Bei dieser Methode werden die Investitionen aller teilnehmenden Krankenhäuser gemittelt. Der Mittelwert wird dann für alle Häuser als „Standard“ verwendet. Damit hat die Auswahl der Krankenhäuser, die an dieser Kalkulation teilnehmen, großen Einfluss auf das Ergebnis. Die geringen Investitionen der Vergangenheit werden so fortgeschrieben und als Standard definiert.

Beispielsweise können operative Leistungen herkömmlich (z.B. durch offene Operationen) oder minimalinvasiv (z.B.  unter Anwendung robotischer Operationssysteme) durchgeführt werden. Solche minimalinvasiven Techniken haben einen deutlich höheren Investitionsaufwand, gleichzeitig aber auch eine vielfach kürzere Verweildauer bei schnellerer Rekonvaleszenz gegenüber offenen Verfahren.

Da die IBR sich aus einem fallbezogenen und einem verweildauerbezogenen Anteil zusammensetzt, führt dies (z. B. bei robotisch assistierten Operationen mit typischerweise kürzerer Verweildauer) nicht nur zu einem Nachteil in der DRG-Vergütung, sondern auch noch zu einem Nachteil in der IBR Vergütung. DRGs werden nicht differenziert danach bewerten, ob robotische Operationssysteme mit hohen Investitionskosten verwendet wurden, oder wie allgemein der digitale Reifegrad bei der Auswahl der Krankenhäuser aussieht, deren Kosten für die IBR verwendet wurden. Dies führt zu einer eher zufälligen Zusammensetzung der IBR und einer systematischen Unterfinanzierung von Krankenhäusern, die in moderne Infrastruktur zur Sicherung der Prozess- und Versorgungsqualität investieren.

Das DRG-System im Allgemeinen und die Krankenhaus Finanzierung im Besonderen stehen nach unserem Eindruck stärker in der Kritik als je zuvor.

Mit der Kalkulation der IBR hat das InEK selbst die Möglichkeiten diese Problematik zu lösen.

Wir sind gespannt auf den zugehörigen Abschlussbericht und darauf, ob und gegebenenfalls welche Änderungen und Anpassungen es an der Kalkulation der IBR in diesem Jahr gegeben hat.

Haben Sie Fragen zu dem Thema nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

E-Mail: info@healthcareheads.com

Phone: +49 431 800 147 0