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„Revolution“ der deutschen Krankenhausversorgung?

Aktuelle Informationen und Meinungen zur geplanten Krankenhausreform in Deutschland.

Am 6. Dezember 2022 hat Bundesgesundheitsminister Lauterbach auf dem deutschen Krankenhaustag, der in Düsseldorf im Rahmen der Medica stattfand, eine „Revolution des deutschen Gesundheitswesen“ und die „Überwindung der DRGs" angekündigt. Sven Sauermann Co-Geschäftsführer von Healthcare Heads sagte im Rahmen eines Kundeprojektes dazu: „Das finale Eckpunktepapier für die Gesetzesvorlage liegt jetzt vor. Eine Revolution – also eine grundlegende Umwälzung – ist diese Krankenhausreform nicht geworden und es ist zu befürchten, dass die geplanten Maßnahmen zu neuen ungewollten Fehlanreizen führen werden“.

Die Einführung von Leistungsgruppen und die teils neue Ausrichtung der Krankenhausfinanzierung auf Vorhaltebudgets stellen zweifellos eine immense Herausforderung dar. Dennoch ändert dies nichts an der grundlegenden strukturellen Unterfinanzierung der Krankenhäuser. Die geplante Umverteilung von etwa 40 Prozent der bisherigen Krankenhauserlöse aus DRG-Fallpauschalen über das Vorhaltebudget auf die Leistungsgruppen – ein Betrag von ca. 30 Milliarden Euro – ist äußerst komplex und könnte zu neuen Verwerfungen in der Finanzierung von Krankenhäusern führen. Die genauen Kriterien für diese Umverteilung müssen daher sorgfältig festgelegt werden.

Diese Umverteilung allein löst nicht das Problem der strukturellen Unterfinanzierung. 

Sven Sauermann widerspricht der Vorstellung, dass die Reform den ökonomischen Druck von den Krankenhäusern nimmt. Solange die Investitionsförderung der Länder und die Behandlungserlöse nicht auskömmlich sind, bleibt der ökonomische Druck bestehen. Die Reduzierung der DRG-Fallpauschalen macht es zudem schwieriger, Vergütungsdefizite durch Fallzahlsteigerungen auszugleichen, während der Mangel an Fachkräften die Situation verschärft. Dies wird besonders deutlich bei der Finanzierung medizintechnischer Anlagegüter, wie CTs, MRTs und andere Röntgeneinrichtungen aber auch Herzkatheter Arbeitsplätze, robotische Operationssysteme oder Hybrid OPs, die für einer moderne Gesundheitsversorgung essentiell sind aber weder über die DRGs noch über die Vorhaltevergütung finanziert werden.

Die Frage ist, wie viele Krankenhäuser noch existieren werden, bevor die Reform nach der budgetneutralen Konvergenzphase 2026 greifen wird. Schon heute klagen viele Krankenhäuser über eine drohende Insolvenz. Vor allen Dingen kommunale Träger werden die Defizite nicht dauerhaft ausgleichen können, was auch andere Bereiche, wie Schulen, Kindergärten und -tagesstätten, Sporteinrichtungen u.a. beeinträchtigen könnte. Sven Sauermann betont, dass eine kalte Strukturbereinigung alle Krankenhäuser trifft, auch die Notwendigen. Die aktuelle Reform in Kombination mit der aktuellen Unterfinanzierung führt zur Zerstörung von Strukturen, die in Zukunft dringend für eine bedarfsgerechte Krankenhausversorgung gebraucht werden.

„Die Pandemie hat sehr gut gezeigt, wie wichtig ausreichende Krankenhauskapazitäten sind, um die Bevölkerung angemessen zu versorgen“.

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Autor: Healthcare Heads GmbH

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